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Da biste platt! - 100 Jahre Lippischer Künstlerbund

Ja spinnen die? Eine schwarze Spinne im Biedermeierzimmer, ein revolutionärer Blumenstrauß und eine Flüchtlingsbank in der Sitzmöbelsammlung?

Da biste platt! - 100 Jahre Lippischer Künstlerbund_© Lippisches Landesmuseum Detmold_Kultur Kreis Höxter
20.05.2017 bis 19.11.2017
11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Lippisches Landesmuseum Detmold, Ameide 4, 32756 Detmold
Kreis Lippe
5 €
Ermässigte Tickets erhältlich!
www.lippisches-landesmuseum.de

Was soll das?, wird sich mancher Besucher des Lippischen Landesmuseums fragen, wenn er die Sammlungen im Kornhaus besichtigt. An unterschiedlichen Stellen mischen sich anregend und provokativ Kunstwerke der Mitglieder des Lippischen Künstlerbundes in das gewohnte Ambiente. Eine Sänfte mit Dornen, die schwarze Spinne der Romantik, ein revolutionärer Blumenstrauß, eine schwangere Sackkarre und viele andere zwielichtige Elemente treiben ihr subversives Unwesen. Ruhestörung? Darf Kunst das?

Das Lippische Landesmuseum wagt ein Experiment und öffnet seine Pforten für die Jubiläumsausstellung Da biste platt! - 100 Jahre Lippischer Künstlerbund.

Die historischen Sammlungen liefern dabei eine kontrastreiche Kulisse für aktuelle Werke der Künstlerinnen und Künstler des Lippischen Künstlerbundes. Im denkmalgeschütztem Kornhaus, welches seit über 50 Jahren die lippische Kulturgeschichte beherbergt, sind an 35 Stellen Kunstwerke eingestellt, gehängt und installiert. Jedes Mitglied hat sich einen Raum oder ein bestimmtes historisches Objekt ausgewählt, sich mit ihm auseinandergesetzt und einen Widerpart beziehungsweise eine Weitererzählung geschaffen. Überraschende, zum Teil provokative Momente sind so entstanden und hauchen dem Kornhaus neues Leben ein. Die Werke sind so verschieden wie die Künstlerinnen und Künstler des Künstlerbundes. Grelle gelbe Stolpersteine weisen den Weg durch die überwältigende Fülle der Dauerausstellung im Kornhaus.

Der Lippische Künstlerbund wurde in Detmold vor 100 Jahren gegründet. Er hatte die Aufgabe, in Lippe lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform zu geben, ihre Werke einem möglichst breiten Publikum anbieten und auf diese Weise ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Dafür musste die potenzielle Kundschaft für die Ergebnisse der künstlerischen Arbeit unter anderem durch Ausstellungen sensibilisiert werden. Wichtig war den Protagonisten, ein hohes Qualitätsniveau zu halten; es konnte also nicht Jeder Mitglied im Lippischen Künstlerbund werden. Unter den Mitgliedern befanden sich im Laufe der Jahre regionale renommierte Künstler wie Bruno Wittenstein, Ernst Rötteken, Ernst Ziethlow oder Emil Schulz-Sorau. Heute sind es 29 Künstlerinnen und Künstler, die den Ideen des Vereins verpflichtet sind.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind eingeladen, die Werke zu entdecken, zu verstehen und sich eigene Gedanken zu machen.