Seiteninhalt

Wege durch das Land

"EHER REISEN ALS ERSCHAFFEN" - Lesung und Konzert in Altenbeken

Logo des Literatur- und Musikfestivals Wege durch das Land _© Wege durch das Land gemeinnützige GmbH_Kultur Kreis Höxter
11.06.2023
12:00 Uhr
Bahnhof Altenbeken, 33184 Altenbeken
Kreis Paderborn
https://www.wege-durch-das-land.de/veranstaltung/2023/eher-reisen-als-erschaffen/

Immanuel Kant schlenderte jeden Abend durch Königsberg, Friedrich Nietzsche floh regelmäßig auf einsame Spaziergänge, Ludwig Wittgenstein tigerte verzweifelt in Wohnräumen hin und her. Und Thomas Hobbes besaß sogar einen Wanderstock mit eingebautem Tintenfass, um auf Touren seine Ideen zu notieren. Die Beziehung zwischen Gehen und Denken ist traditionsreich, intensiv – und immer wieder selbst Gegenstand philosophischer Betrachtungen. Doch kaum jemand betrachtet sie so kundig, anekdotenreich, lustvoll und tiefschürfend wie Rebecca Solnit. ‹Es entsteht eine sonderbare Übereinstimmung zwischen innerer und äußerer Bewegung›, schreibt die amerikanische Essayistin in ihrem Band ‹Wanderlust›: ‹Ein n/euer Gedanke scheint oft wie ein Merkmal der Landschaft, das sich dort immer schon befunden hat, als ob Denken eher Reisen als Erschaffen wäre.›

Und so gehen wir auf Reisen durch Gedanken und eine Landschaft, die dafür prädestiniert scheint: Schließlich weist im Paderborner Land nicht nur der Alte Pilgerweg darauf hin, dass hier die Strecke bereits das Ziel ist. Um den eigenen Reflexionsprozessen und der Umgebung noch besser auf die Spur zu kommen, liest Natascha Mamier aus Rebecca Solnits Überlegungen zum Unterwegssein. Und noch ein weiterer Experte kommt zu Wort: David Wagner ist nicht nur mit u. a. dem Preis der Leipziger Buchmesse prämierter Autor, sondern auch leidenschaftlicher Flaneur. Allerdings vornehmlich in Städten wie Bukarest und Berlin, doch für ‹ Wege durch das Land › begibt er sich auf, tja: Wege durch das Land – und schildert seine Erfahrungen in einer literarischen Auftragsarbeit.

Es gibt ja auch viel zu sehen, am Wegrand: Neben grüner Idylle auch Spuren menschlichen Eingreifens, der robusten Tierwelt wie auch des Klimawandels. Mit diesen Kontrasten arbeiten die Musiker:innen um Norbert Stertz von der Hochschule für Musik Detmold und erspielen ein Konzept für den Gang, das die Versöhnung von Natur und Kultur anstrebt.